Der Sternenpavillon 

 

Durch Umbau, Ergänzung und viel Tüftelarbeit wurde aus einem handelsüblichen Gartenpavillon der Sternenpavillon, mein Traum von Observatorium, mit drehbarem motorgetriebenem Dach und aufklappbarer Dachluke.

Der aufklappbare Dachspalt schützt perfekt vor Fremdlichteinfall, damit schaffe ich sogar eine Nachtadaption meiner Augen, was bisher durch vorbeifahrende Autos und Straßenlampen unmöglich war. Ich denke, das auch die Zeiten meines vor Kondenswasser triefenden Teleskops und der damit verbundene Beschlag der Schmidplatte desselben der Vergangenheit angehören.

Auch Wind, der immer mal wieder eine Aufnahme misslingen ließ, hat keine Chance mehr.
Das beste daran ist aber, das sich die wenigen klaren Stunden unserer Nächte besser ausnutzen lassen. Wie oft ist es mir passiert das ich das Teleskop samt Zubehör im Garten aufbaute, die Montierung zum Himmelspol ausrichtete um dann nach fast einer Stunde Aufbauarbeit feststellen zu müssen das der Himmel zuzog und Regen aufkam. 2 Stunden später klarte  es  auf, aber der Wille alles nochmals nach draußen zu schleppen, aufzubauen und auszurichten  war erloschen.
Jetzt läuft das besser. Auch die dickste Wolkendecke reißt ab und zu mal auf und gibt den Blick auf die Sterne frei, das läst sich jetzt ausnutzen. 

Entstanden ist der Pavillon so....

Nachdem bekannt war wie groß der bestellte Gartenpavillon war, wurden um die schon errichtete Betonsäule,  an den Stellen an denen ein Außeneck des Pavillons liegt, jeweils ein ca 12 x 20 cm breiter und 40 cm hoher Betonstein in den Boden eingegraben.

Um genau zu wissen wo die Steine hinkommen und um sie besser ausrichten zu können wurde eine Schablone aus in Gehrung geschnittenen Balken erstellt. Diese Schablone entsprach genau dem Außenmaß des aufzustellenden Pavillons und dient später als Balkenfundament. 
 
Um ein stabiles Fundament zu erhalten wurden die oberen Hohlkammern vor dem eingraben in den Boden mit Estrichmörtel aufgefüllt, der wir dann in Ruhe aushärten ließen. Dann wurden die Steine in die Löcher gestellt und so hoch mit Estrichmörtel aufgefüllt bis die unteren ja noch freien Kammern auch mit Mörtel gefüllt waren.

Nach Aushärten des Mörtels wurden Löcher in die Betonsteine gebohrt und der Fundamentkranz mit selbst angefertigten Haltern aus zusammengeschweißten Flacheisen verschraubt.

Darauf kam dann der mitgelieferte Boden des Pavillonbausatzes und wurde mit den Balken verschraubt. Nun ging es der Aufbauanleitung entsprechend weiter mit demZusammenstecken der Wandbretter und dem Einsetzen der Türen und Fenster.

Auf die Oberkante der Außenwände wurde dann ein selbst erstelltes Drehkranzunterteil aufgeschraubt. Die Deckbretter wurden aus einer 21 mm starken Verlegeplattentafel geschnitten wie sie als Fahrzeugböden bei Anhängern etc. Verwendung finden. Sie sind an den Gehrungen mit Möbeldübeln verzapft und verleimt. An den runden Innenausschnitt der Deckbretter wurde ein kreisförmig gebogener Flacheisenkranz geschraubt. Er steht oben über und dient dann als Auflage und Führung für die Laufräder die an den Dachbalken angebracht werden. Auf dem Bild sieht man auch die Fahrradkette die als Antriebskette dient und die 10 aufgeschraubten Umlenkbolzen für die Kette. Diese Bolzen wurden später durch kugelgelagerte Spannrollen (von Wäschetrocknern) ersetzt da beim Drehen des Dachs zuviel Krach entstand. 
Das Dach wurde dann wieder nach Anweisung zusammengebaut. Die Dachluke wurde einfach in der gewünschten Größe  aus den Spanplatten ausgeschnitten. Der Ausschnitt erfolgte jeweils parallel im Abstand von je 35 cm zu einem Dachbalken so das sich dann eine Luckenbreite von ca. 70 cm ergibt. 
Dieser eine Dachbalken muss dabei durchtrennt und herausgenommen werden. Die herausgeschnittenen Spanplatten dienten gleich als die beiden Klappenhälften, für die Dachluke, die später mit Alublech verkleidet wurden.

Das im Rohbau fertige Dach wurde dann auf den Pavillon aufgelegt und ausgerichtet. (Auf Abstandsbrettchen von ca. 15mm Stärke.)

Nachdem das Dach auflag konnten die Maße für die Rollenabstandshalter genommen werden. Die Ausführung der Rollräder und der kompletten Antriebsmechanik läßt sich auf nachfolgendem Bild gut erkennen. Sämtliche Halter sind aus einfachen Flacheisen angefertigt worden.

 Hier im Bild sieht man wie die Antriebskette (nur an dieser einen Stelle) mit Klemmschrauben und einem am Radsystem verschweißten Eisen verbunden wurde. Die Laufflächen der weißen Umlenkräder müssen dabei so liegen, das der Kettenhalter möglichst exakt vorbeifährt ,ohne das sich Rad und Halter gegenseitig stören, oder die Kette zu weit vom Rad weggehoben wird. Eines dieser weißen Umlenkräder ( das gegenüber vom Motor) wurde beweglich auf einen Schlitten montiert. Dieser Schlitten wird durch eine Feder auf Zug gehalten, so das die Kette immer schön gespannt bleibt.

 

Angetrieben wird das Dach von einem Elektromotor, der aus einem Elektro-Flaschenzugset vom Baumarkt stammt. Dieses Set wurde seines Motors beraubt,  da es so schön leistungsstark ist und schon eine Handsteuerung für Rechts- und Linkslauf beinhaltet. (Kosten Set ca. DM 180.-)